13. Juni 2019
Falkennachwuchs in der Alten Mälzerei

Greifvogelexperte Stefan Kupko kümmert sich seit mehr als 30 Jahren um die Turmfalken

Es gibt Nachwuchs hoch oben in der Alten Mälzerei. Die Turmfalken haben auch in diesem Jahr erneut gebrütet und insgesamt sind drei Küken Anfang Juni geschlüpft. Für die Zeit während der Bauarbeiten in und an der Alten Mälzerei wurde speziell für die Turmfalken ein Konzept entwickelt, damit sich die Vögel weiterhin wohl fühlen. Umso mehr freuen wir uns, dass das Konzept aufgegangen ist und die Turmfalken an ihrem angestammten Platz gebrütet haben.

Bildnachweis: Natascha Senftleben

Turmfalkenweibchen legen zwischen Mitte April und Mitte Mai vier bis sechs Eier und brüten 29 Tage lang. Vier Wochen lang werden sie dann von dem Elternpaar im Nest gefüttert. Wenn sie das Nest verlassen, werden sie weitere vier Wochen von den Eltern begleitet und gefüttert, bevor sie sich ein eigenes Revier suchen. Quelle: Nabu www.nabu.de

 

Um die Turmfalken in der Alten Mälzerei kümmert sich Stefan Kupko seit mehr als 30 Jahren. Er ist über 40 Jahre Greifvogelexperte und Leiter der AG Turmfalken/AG Greifvogelschutz beim NABU Berlin.

 

„Ich beobachte und betreue die Turmfalken an der Alten Mälzerei seit gut 30 Jahren und hatte dort auch drei Nisthilfen als verbesserte Brutmöglichkeit angebracht. Ansonsten haben die Falken dort in alten Taubennestern, Mauernischen und einem alten Ventilatorrohr gebrütet (Teilweise 5-6 Paare gleichzeitig). Die Nistkästen haben den Vorteil, dass sie mehr Platz bieten und kleine Falken auf Grund von z. B. Platzproblemen in den Nestern nicht frühzeitig abstürzen“, erklärt Stefan Kupko.

 

Stefan Kupko ist durch seinen ehemaligen Biologielehrer, der Falkner gewesen ist, zu diesem Hobby gekommen. Ehrenamtlich beschäftigt sich der 56-jährige Greifvogelexperte somit schon seit über 40 Jahren um Turmfalken in Berlin. Hauptberuflich arbeitet er in einer Berliner Notaufnahme.

 

Er kontrolliert und betreut die ihm bekannten Brutplätze, baut neue Nistkästen und beringt als so genannter Beringer der Vogelwarte Radolfzell junge Turmfalken. Das Berliner Untersuchungsgebiet „Berliner Westbezirke“ im deutschlandweiten Greifvogelmonitoring der UNI Halle wird von ihm seit gut 30 Jahren betreut. „Dort haben wir über 200 Nistkästen und dutzende weitere Brutplätze des Turmfalken“, so Kupko.

 

Der Turmfalke baut keine eigenen Nester und ist daher auf Nisthilfen oder Nester von anderen Vögeln (z. B. Tauben oder Krähen) angewiesen. Es gibt jährlich schwankend gut 200-300 Brutpaare in Berlin.

Greifvogelexperte Stefan Kupko